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Wie heißt es im Lied der Comedian Harmonists so schön: Wochenend und Sonnenschein und dann mit dir (Detektor) im Wald allein, weiter brauch ich nichts zum glücklich sein, Wochenend und Sonnenschein. Im Folgenden ein Paar Tipps für euch, damit das Wintersondeln trotz eisiger Temperaturen Spaß macht.

Wintersondeln auf einer verschneiten WieseIm Sommer bei angenehmen 20+Grad mit dem Detektor über Feld und Wiese zu gehen, ist eine schöne Sache. Leicht bekleidet, in kurzen Hosen, ein Vesper und was zum Trinken im Rucksack, dann noch ein gutes Feld, mehr braucht es nicht zum Glücklich sein.
Bei einer Winter-Feldbegehung bei 0- Grad ist sieht es ein bisschen anders aus.

Zu einer Winter-Grundausstattung gehören als erstes gefütterte Stiefel. Nichts ist lästiger und unangenehmer, als mit eiskalten Zehen durch den verschneiten Wald zu stapfen. Die ideale Bekleidung ist die, wie man sie beim Wintersport auch anzieht. Welche Kriterien sind weiterhin zu beachten? Sehr wichtig sind auch gefütterte Handschuhe. Es ist zwar sehr zeitraubend wenn man beim Bergen eines Fundes das „gute Stück“ wegen der fehlenden Feinmotorik nicht richtig identifizieren kann, aber noch Zeitraubender ist es, wenn man nach 5 Minuten seine Finger nicht mehr spürt und diese erst wieder mühsam durch aneinander reiben auf Betriebstemperatur bringen muss.

Schon ab 5 Grad und eiskaltem Wind, kann es schon sehr ungemütlich werden. Wie heißt es in einem Gedicht: „Dabei hast Du noch zu kämpfen, um den Nasensaft zu dämpfen, der sich an der Spitze sammelt und als Tropfen runter bammelt“.
Und überhaupt ist es nicht verkehrt, wenn die Kleidung auch noch bunt wäre, oder Signalfarben hat. Mit Tarnkleidung durch den Wald zu marschieren, ist für manchen vielleicht cool, grenzt aber eigentlich schon an Dummheit.

Im Winter oder besser gesagt Ende November bis Mitte Dezember wird in den meisten Wäldern die jährliche Treibjagt durchgeführt. Ich will hier keinem Jäger zu nahe treten, aber nicht selten ist schon im Jagdeifer auf alles geschossen worden, was sich bewegt und mancher Treiber bekam, um es mal salopp auszudrücken eine Ladung Schrot in den Allerwertesten.

Ein weiteres Problem für Winter-Sondler ist ein gefrorener Boden. Ich musste schon manche Touren abbrechen, obwohl kein Schnee auf den Feldern lag, es aber nach mehrtägigem Bodenfrost einfach keinen Spaß gemacht hat, für ein 10 cm Loch 10 Minuten graben zu müssen. Nebenbei bemerkt habe ich aber bei knochentrockenem Boden im Hochsommer diese Zeit für diese Tiefe auch schon gebraucht.
Andererseits kann es bei 15 cm hoher Schneedecke aber ohne Bodenfrost bei einer Grabung sehr schnell zu einer Schlammschlacht ausarten.

Bleiben wir mal bei der Schneedecke von 15 cm. Da stellt sich schon das nächste Problem ein und zwar der Abstand von Spule zum Boden. Bei einem größeren Abstand (Sonde – Boden durch Schnee/Luft) nimmt die Empfindlichkeit auf kleine Objekte rapide ab. Und gerade die Kleinobjekte wie Münzen, Knöpfe oder Schnallen sind ja des Sondlers Begehren. Oder grabt ihr lieber großes Ackergerät aus?
Man könnte ja eine höhere Schneedecke verbunden mit einem höheren Bodenabstand, mit einer größeren Spule ausgleichen, aber wer will ständig einen Spulenwechsel vornehmen?

Kommen wir zum nächsten Problem, dem geeigneten Grabungswerkzeug. Im Winter wäre es oft sinnvoll ein ganzes Sortiment an Werkzeugen mitzunehmen. Einen großen Spaten zum Schnee beseitigen, einen spitzen Spaten zum Ausgraben, eine Spitzhacke für gefrorenen Boden im Wald. Dann bräuchte man allerdings noch einen Esel, der einem das Equipment trägt. So wie die Mittenwalder Gebirgsjäger die ihr High-Tech-Gerät von Maultieren tragen lassen.

Und zum Schluss sollte man nicht vergessen, sich vorher zu informieren, wie ein Feld unter dem Schnee bestellt ist. Ist was eingesät oder liegt es brache. Im Ehrenkodex eines jeden Sondlers sollte an einer der ersten Stelle stehen, keinen Flurschaden anzurichten!
So,- dann wünsche ich euch viel Spaß bei eurem Wintersport, dem Wintersondeln.
In diesem Sinne – Gut Fund.