Schwerter und Dolche
Schwerter und Dolche gehören zu der Sorte von Fundstücken, die jeder Sondengänger gerne mit nach Hause nehmen würde. Sie vereinigen Kultur, Geschichte, Kunst und meisterliches Handwerk. Hier fassen wir die wichtigsten Informationen zu diesen beiden Waffenarten zusammen.
Schwerter
Schwerter bestehen in aller Regel aus Eisen. Bei bronzezeitlichen Vollgriffschwertern bestehen Griff und Klinge meist aus Bronzen unterschiedlicher Zusammensetzungen. Anders als bei Schwertern aus Eisen ist die Qualität der Klinge hier nicht äußerlich sichtbar. Die frühesten Eisenklingen bestanden nach dem heutigen Stand der Forschung gänzlich aus Raffinierstahl. So finden sich bereits ab der Latènezeit (etwa 450 v. Chr. bis Christi Geburt) Klingen, die aus verschiedenen Gerbstahlsorten bestehen, welche gefaltet und miteinander verschmiedet sind.
Das Erscheinungsbild des Schwertes war seit der Antike einer ständigen Veränderung unterworfen. Das „Gladius“, bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. die Standardwaffe der römischen Armee, war eine Hiebwaffe mit einer Klingenlänge von 50 bis 60 cm. Heute wird das Gladius in die Kategorie der Kurzschwerter eingeordnet. In Kriegergräbern des bronzezeitlichen Sögel-Wohlde-Kreises (1600–1000 v. Chr.) sind Kurzschwerter typische Grabbeigaben.
Das mittelalterliche Langschwert mit einer Gesamtlänge von über einem Meter ließ kaum gezielte Einwirkungen auf den Gegner zu. Das Schwert wurde nicht mehr als Stichwaffe in Kombination mit einem Schild, sondern als Hiebwaffe eingesetzt. Europäische Schwerter aus dieser Epoche sind nicht unbedingt für ihre Schärfe bekannt – die Waffen dienten vornehmlich dazu, den Gegner auf Distanz zu halten.
Dolche
Im Unterschied zum mittelalterlichen Schwert ist der Dolch als Stichwaffe konzipiert. Es lassen sich zwei Grundformen unterscheiden: Dolche mit rauten- oder linsenförmigem Querschnitt (jeweils mit oder ohne Hohlkehle) sowie Dreikantklingen (mit oder ohne Hohlschliff). Dreikantklingen sind stabiler als die erstgenannte Waffenart und konnten daher gut gegen leichtere Rüstungstypen eingesetzt werden.
In der Kupferzeit (3.700 – 1.950 v. Chr.) waren Dolche aus Kupfer weit verbreitet, beispielsweise in der süddeutschen Glockenbecherkultur. In der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur wurden Dolche aus einem Stück Bronze gegossen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Dolch von einem spitzen Stoßinstrument zu einem zweischneidigen Werkzeug, das auch als Messer eingesetzt wurde. Zur Ausrüstung römischer Legionäre gehörte ab dem 2. Jahrhundert ein „Pugio“ mit breiter Klinge (Länge = ca. 30 cm).
Im 12. Jahrhundert kam der Dolch als Waffe in den mittelalterlichen Heeren auf. Hierbei handelte es sich um eine Weiterentwicklung des allseits gebräuchlichen Allzweckmessers. Er stellte eine Ergänzung zum Ritterschwert dar und wurde im Falle eines Schwertbruchs als Zweitwaffe eingesetzt. Als Herstellungsmaterial diente Stahl in unterschiedlicher Qualität.
Kommentare
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