Vogelringe: Informationen und Wissenswertes
Vogelringe dienen dazu, wildlebende Vögel über längere Zeiträume zu beobachten und zu untersuchen. Zu diesem Zweck werden individuell nummerierte und zum Teil farbkodierte Metall- oder Plastikringe an den Füßen oder Flügeln angebracht. Mit Hilfe von Vogelringen können unter anderem die Lebensdauer, die Sterblichkeit und die Flugbewegungen von Vögeln (Vogelzug) untersucht werden.
Vogelringe: Historische Betrachtungen
Als Pionier auf dem Gebiet der Vogelberingung gilt der Däne Hans Christian Cornelius Mortensen. Im Jahr 1899 führte er erstmals eine wissenschaftliche Beringung von Vögeln durch. Das angewandte Verfahren erwies sich als effektiv, sodass es sich rasch europaweit verbreitete. Im Jahr 1901 erfolgte eine weitere groß angelegte Beringung, die von Prof. Johannes Thienemann in der Vogelwarte Rossitten auf der Kurischen Nehrung vorgenommen wurde. Dabei wurden Vogelringe aus Aluminium in unterschiedlichen Größen mit fortlaufenden Nummern benutzt. In England wurde die organisierte Vogelberingung durch Harry Witherby im Jahr 1909 eingeführt. Die Vogelwarte Helgoland beringt ebenfalls seit 1909.
Vogelringe: Materialien und Erscheinungsformen
In der heutigen Zeit werden für die Herstellung von Vogelringen vor allem zwei Materialien verwendet – Edelstahl und Aluminium. Im Gebrauch sind sowohl standardbeschichtetes als auch eloxiertes Aluminium. Ringe aus diesem Material weisen eine besonders harte und kratzfeste Oberfläche auf. Sie eignen sich hervorragend zum Eingravieren von Zahlen, Buchstaben und anderen Informationen. Vogelringe aus Edelstahl sind in der Regel hochglanzpoliert und können über etliche Jahre verwendet werden, ohne dass sich Abnutzungserscheinungen zeigen.
Farbige Vogelringe aus Metall oder Kunststoff (oft versehen mit großen Buchstaben oder Ziffern) ermöglichen es Wissenschaftlern, Vögel schon im Feld mit Spektiv oder Fernglas individuell zu erkennen. Derartige Ringe sind an einer Stelle offen und unterscheiden sich hierdurch von Vogel-Ringen, mit denen Vögel aus Menschenhand – vorwiegend entkommene Käfigvögel oder Brieftauben – gekennzeichnet werden. Solche Vogelringe sind rundum geschlossen und tragen neben der obligatorischen Nummer zumeist ein Kürzel für die zentrale Meldestelle, an die sich der Schatzsucher wenden kann (z.B. „DV“ für den Verband Deutscher Brieftaubenliebhaber).
Manchmal finden Sondler bei der Schatzsuche die Ringe von verendeten Vögeln auf den Äckern oder im Wald. Man kann durch Recherchearbeit aber herausfinden welcher Vogel den Ring einmal getragen hat.
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