Skip to main content

Gefahr beim Sondeln – Sondeln unter Lebensgefahr

Es geht nicht immer nur um die Gefahr beim Sondeln wegen den kriegerischen Auseinandersetzungen der beiden Weltkriege. Mit der über Deutschland im zweiten Weltkrieg abgeworfenen Bombenlast von ca. 1,4 Millionen Tonnen (geschätzt), muss man davon ausgehen, dass  je nach Munitionstyp 5% bis 20% an Blindgänger noch im Boden liegen. Das heißt, dass es im ganzen Bundesgebiet noch ca. 100.000 Blindgänger gibt.

Auch nicht um die Gefahr beim Sondeln im Wald, von einem Jäger als Wildschwein gehalten zu werden, wenn man kniend im Gebüsch seinen „Schatz“ ausgräbt.

Um welche Gefahr beim Sondeln handelt es sich?

Es gibt noch ganz andere Gefahren auf Feld und Flur, die oft für den Sondler lebensbedrohlich, oder zumindest stark gesundheitsschädlich sind.

Eine nicht unerhebliche Gefahr geht von wilden Tieren aus. Dabei geht es ebenfalls nicht um Großwild, wie die auch wieder in Deutschland mittlerweile lebenden Wölfe oder Bären, sondern eher im Gegenteil, von dem ganz kleinen Getier mit dem der Sondler z.B. beim Graben in Berührung kommen kann.

Gefahr beim Sondeln: ZeckenEiner dieser von der gefährlichen (Tier) Art sind Zecken. Die sind an und für sich nicht gefährlicher als eine Stechmücke und schmerzt auch nicht mehr, aber sie ist Überträger u.a. einer  Infektionskrankheit namens Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME-Viren). Ein Hauptrisiko-Gebiet erstreckt sich vor allem über große Teile Bayerns, Baden-Württembergs, Südhessen und Thüringen.

Ein weit verbreiteter Irrglauben, dass sich Zecken von den Bäumen fallen lassen hält sich beharrlich. Das Gegenteil ist der Fall. Die Viecher springen im hohen Gras, oder niedrigem Gebüsch (ähnlich wie die Indianer auf Wildpferde) im Vorbeigehen auf.

Hat man eine Zecke, die bereits zugestochen hat entdeckt und gleich wieder entfernt, gibt es dennoch keine Garantie, dass man nicht infiziert wurde! Übrigens – Umgangssprachlich wird immer von Zeckenbiss gesprochen. Zoologisch Korrekt sticht die Zecke mit einem Stechrüssel zum Blutsaugen. Die Krankheitserreger der FSME-Viren sitzen  in den Speicheldrüsen, werden beim zustechen sofort übertragen und greifen die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem des Menschen an. Die Borrelien-Bakterien verursachten ebenso Erkrankungen des Nervensystems.

Wichtig ist die Zecke richtig zu entfernen! Vor allem aber bitte  nicht die Methode der landläufigen Meinung und Vorgehensweise, die Zecke unter Klebstoff zu ersticken, oder unter Öl zu ertränken! Dem Erstickungstod nahe gibt die Zecke dann noch mehr Speichel mit Viren (FSME) und Bakterien (Borreliose) ab! Richtige Hilfe bietet eine Pinzette oder Zeckenkarte (die Zecke vor dem Kopf packen und herausziehen)

Raupen, eine Gefahr beim Sondeln?

Eine weitere Gefahr beim Sondeln sind die Gespinste der Raupen des Eichen-Prozessionsspinners. Die Gefahr beim Sondeln: EichenprozessionsspinnerRaupe ist mit über 600.000 giftigen Brennhaaren gespickt, die schwerste Allergien auslösen können, überzogen. Diese Brennhaare reizen auch noch, wenn aus der Raupe schon längst zu einem Falter geworden ist. Die Symptome reichen von Juckreiz, Eiterbläschen bis zur heftigen Bindehautentzündung. Neben den Atemwegen, können sich die Bronchien entzünden in schweren Fällen kommt es zur Atemnot oder einem allergischen Schock.

Es gibt aber noch weit mehr an Krabbeltieren, die den Sondlern das Leben schwer machen können. Eine davon ist die kleine, niedliche Rötelmaus mit rötlichem Fell und grau-weißem Bauch. Aber nicht die Wühlmaus im eigentlichen Sinn ist das Problem, sondern der Erreger „Hantavirus“ (HFRS) in der Maus.

Das infizierte Nagetier das sich im Wald aufhält, überträgt das Virus durch seine Ausscheidungen im Waldboden. Durch Einatmen des Erregers steckt sich der Mensch dabei an. Die Symptome reichen von grippeähnlichen Beschwerden wie Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Husten bis zu Blutdruckabfall oder gar einem dialysepflichtigen Nierenversagen.

Weiter geht’s mit dem Fuchsbandwurm, bzw. mit dessen Eiern.  Immer hieß es, beim Verzehr von gefahr beim Sondeln: GesundheitsschädlichWaldbeeren, bekommt man den Fuchsbandwurm bzw. Fuchsbandwurmeier und somit eine lebensbedrohlichen Erkrankung mit schweren Leberschäden. Es gibt aber keine eindeutigen Belege, dass das Essen von Waldbeeren die Infektionsgefahr erhöht. Gegenwärtig gilt vielmehr die Sorge beim Kontakt mit dem Fell von Hund oder Katze oder anderer Vierbeiner die häufig Mäuse fressen.

Die Inkubationszeit, (lat. incubare = ausbrüten) die zwischen Infektion mit einem Krankheitserreger und Auftreten der ersten Symptome dauert beim Fuchsbandwurm zwischen 10 und 15 Jahre und fängt mit Schmerzen im Oberbauch an.  (Anmerkung; wer kann 15 Jahren zurückrechnen und sagen, wo man sich aufgehalten hat)?  Aber dennoch – Bleibt die Erkrankung unbehandelt, endet sie meist tödlich!

Meine Empfehlung für Sondengänger auf Wiesen und Wäldern lautet eindeutig:

  1. Gebot: Zeckenimpfung!
  2. Gebot: Nach Erdkontakt, Hände waschen und Desinfektion!
  3. Gebot: Fellkontakt mit Wildtieren (auch Toten) vermeiden!
  4. Gebot: Handschuhe tragen (auch im Hochsommer)!

So das war’s fürs erste. Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen sensibilisieren. Ich will niemanden das Sondeln vermiesen, aber ein bisschen Vorsicht kann bestimmt nicht schaden. In diesem Sinne – Gut Fund!



Ähnliche Beiträge