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Gürtel und Schnallen

Gürtel und Schnallen

Gürtel und Schnallen zu sammeln ist mehr als ein Zeitvertreib, es ist ein Stück Geschichte zum Anfassen. Leider ist bei den Bodenfunden die Erhaltung für organische Materialien wie Lederriemen oder Stoffriemen sehr schlecht.

Verschiedene Gürtel-SchnallenBei diesen Zeugnissen der Vergangenheit ist es ein großes Problem bei vielen Suchern, dass vor- und frühgeschichtliche Fundobjekte nicht immer als solche erkannt werden. Besonders wenn es sich um Fragmente handelt.

Zitat eines Archäologen: „Als Archäologie studiert man mehrere Jahre und hat dennoch nie alles gesehen…“

Seit dem Mittelalter bestehen die Gürtel meist aus Leder oder Stoff.

Gürtel Schnalle MittelalterAn einem Ende ist eine Schnalle zum Verschließen, am gegenüber liegenden Ende ist eine meist verzierte Riemenzunge und dient zur Versteifung und wird in der Archäologie „Metallglieder“ genannt.

Die Schnalle besteht aus einem Schnallenrahmen und einem daran befestigten Beschlagblech, mit dem die Schnalle auf dem Riemen befestigt wird.Gürtel Schnalle Schnallenrahmen

Mit der Herstellung von Gürtel, waren im Mittelalter mehrere  fachlich Handwerkern in genossenschaftliche Handwerksverbände den Zünften zugange. In Städten gab es eine charakteristische Arbeitsteilung. Die Zünfte überprüften in den Gilden die Industrie des Mittelalters. Gilden gab es für den Beruf des Drahtziehers, den Gießer, den Kesselmacher, den Kupferschläger, den Waffenschmied, des Schuhflickers, der Kürschner  lieferte das Leder für den Riemenschneider und der Gerber lieferte Lederriemen für Sattler, Gürtel-, Handschuhmacher. Gießereien fertigten für Schnallen und Beschläge, Gussteile aus Bronze und Silber, oder für die „höhere“ Gesellschaft auch aus Gold.

An manchen mittelalterlichen Gürteln waren Bügel oder Ösen befestigt, an denen Utensilien wie Taschen, Beutel, oder Amulette befestigt werden konnten.

Aber nicht nur für Gürtel brauchte man Schnallen.

Im 17. und 18. Jahrhundert waren Schnallen ein beliebtes Accessoires zum Verschließen von Schuhen, oder aber als Verschluss am Knieband von Männerhosen. Diese oft auch passend zu den Schuhen angefertigt.Gürtel Schnallen verschiedene Ausführungen

Im Bild rechts sind solche Kniebandschnallen abgebildet. Im 18. Jahrhundert war es unter Adeligen ein Statussymbol, Schuhschnallen mit Perlen, Rubinen oder Diamanten zu bestücken. Solche Kostbarkeiten auf Feld und Flur beim Sondeln zu finden, kann aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

Dem interessierten Leser möchte ich diesbezüglich die Bücher

Gürtel des hohen und späten Mittelalters  (Deutscher Kunstverlag) von Ilse Fingerlin  (ISBN: 3-422-00645-1 ) oder

Gürtel erkennen – bestimmen – beschreiben (ISBN 978-3-422-07434-7)

ans Herz legen. [Werbelink] Hier geht es zum Buch. [Werbelink]

 



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