Jagdhinterlassenschaften
Nicht selten findet der Sondengänger im Wald und auf der Heide allerlei Jagdhinterlassenschaften und Jagdüberbleibsel. Meistens sind es Patronen- Messingkartuschen, oder Bleiprojektile. Aber oft auch das aus Metall bestehende Hinterteil von Schrotpatronen, die ja bekanntlich für den Einsatz bei Niederwildjagden bis ca. 35 Meter zum Einsatz kommen. Die sogenannte Flintenmunition für den schnellen Schuss, wo auch (vielleicht) dann noch getroffen wird, wenn sich das Ziel bewegt. Die verbreitetsten Kaliber sind 12, 16, 20 und 36.
Ein von mir kürzlich gemachter Fund eines besonderen Schrotpatronen-Hinterteil gab erstmal Rätsel auf. Denn welche Funktion hatte denn ein herausragender Stift aus diesen Patronen? Erst eine ausgiebige Recherche brachte Klarheit.
Die Besonderheit der (verwendeten/ gefundenen) Munition, sind die sogenannten Stiftzünderpatronen, wie sie Mitte des 19. Jahrhunderts ab ca. 1836 in doppelläufigen Schrotflinten zur Verwendung kamen. Man spricht auch von der Lefaucheux-Zündung, benannt nach dem französischen Büchsenmacher und Waffenschmied Casimir Lefaucheux.
Mein Fund war eine Stiftzünder- oder Lefaucheuxpatrone, bzw. das, was noch übrig geblieben ist, wenn die Patrone gezündet hat. Die Kupferhülse mit dem Zündmechanismus. Hinten drauf steht noch eine 16 für das Kaliber.
Dieses Fundstück ist zwar erst ca. 180 Jahre alt und stellt keinen besonderen Wert dar, aber zu recherchieren, was ich gefunden habe, ist für mich mindestens genau so interessant und spannend, wie das Sondeln selbst.
Für das nächste mal weiß ich also was diese Form von Munition ist und wie sie früher einmal funktioniert hat. Natürlich ist diese Art Fund nichts wirklich Besonderes und kann mit dem anderen Alteisen-Schrott den man sonst so aus dem Boden holt entsorgt werden.
Wenn ihr in Zukunft also solche seltsam aussehenden Jagdhinterlassenschaften mit eurem Metallsuchgerät im Boden ortet und den Fund dann mit Hilfe von eurem Grabungswerkzeug geborgen habt, dann wisst Ihr ab sofort ganz genau, was ihr gefunden habt und könnt das gefundene Metallobjekt somit genau bestimmen.
Wir wünschen euch allzeit „Gut Fund“ und ein erfolgreiches Sondeln.