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Münzgewichte: Interessante Sammlerstücke aus vergangenen Zeiten

Münzgewichte gehören zu dem am meisten unterschätzten Zeugnissen der Münz- und Geldgeschichte. Die mit Stempeleinschlägen, Inschriften und Wappen geschmückten Gewichte, die zumeist aus Kupfer oder Messing bestehen, sind ein bevorzugtes Ziel von Gold- und Münzsuchern. Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Informationen zum Thema „Münzgewichte“ zusammen.

Wozu dienten Münzgewichte?

Bei Münzgewichten handelt es sich um speziell hergestellte Gewichte, die dem Prüfen von Edelmetallmünzen dienten. Da es bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein üblich war, Gold- und

Münzgeichte Hungarian Ducat

Hier ein Münzgewicht, welches für Ungarische Dukaten verwendet wurde

Silbermünzen nachzuwiegen, wenn man mit ihnen bezahlte oder etwas verkaufte, führten viele Menschen eine Waage sowie passende Gewichte bei sich. Manche Schatzsucher und Münzsammler besitzen ein ganzes Arsenal dieser in früheren Zeiten unverzichtbaren Hilfsmittel, die sowohl von Kaufleuten und Wechslern als auch von Zöllnern und anderen Berufsgruppen verwendet wurden.

Der Einsatz der Waagen sowie der Münzgewichte war deshalb wichtig, weil man in der Regel nicht mit einer abgezählten Menge an Münzen bezahlte, sondern diese vor den Augen des Käufers abwog. Weil die Geldstücke niemals gleich schwer waren, sondern sich in Bezug auf ihr Gewicht (und damit auch im Wert) voneinander unterschieden, war das Verfahren bis zur Einführung von Münzprägemaschinen im 19. Jahrhundert üblich. Ein weiterer Grund für die weite Verbreitung der Münzgewichte war, dass sich Münzen durch langen Umlauf abnutzten und dadurch immer leichter wurden. Um sicherzustellen, dass der Verkäufer einen angemessenen Gegenwert für die Ware bekam, war es notwendig, das Gewicht der Münzen immer wieder neu zu prüfen.

Historische Betrachtungen

Amtlich geeichte Münzgewichte wurden bereits in der Antike verwendet. Sie wurden in der Regel aus unedlen Metallen gefertigt. Historiker sprechen auch von „Exagium“ bzw. „Exagia“. Zumeist waren die Gewichte viereckig, doch sind auch runde Münzgewichte überliefert. Messungen haben ergeben, dass sich Exagia gleicher Art teilweise um mehrere Zehntelgramm voneinander unterscheiden. Damit ist bewiesen, dass Münzgewichte schon zur damaligen Zeit dazu verwendet werden konnten, Profit zu machen und den Geschäftspartner zu übervorteilen. Im Münzhandel werden antike Münzgewichte nur äußerst selten angeboten, was sie zu gefragten Antiquitäten macht.

Im späten Mittelalter wurden Silber- und Goldmünzen in großen Stückzahlen geprägt und in Umlauf gebracht. Die ältesten Exemplare aus dieser Epoche wurden im 14. Jahrhundert in Frankreich und Italien gefertigt. Um nachvollziehen zu können, für welche Geldarten sie bestimmt waren, wurde eine Inschrift wie „Ein vollwichtiger Dukaten“ aufgeprägt. Interessanterweise sind auf bestimmten Gewichten Bilder der für sie bestimmten Geldstücke zu finden, da im Mittelalter noch nicht jeder Bürger lesen konnte. Die Herstellung der Münzwaagen galt als ehrbares Handwerk, das zu einer hohen Blüte gelangte. Da Münzgewichte in alle Himmelsrichtungen exportiert wurden, besteht eine gute Chance, mithilfe eines Metallsuchers einen Fund zu machen.



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