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Unerklärliche Münzfunde?

Fragt ihr euch beim Sondeln auch immer wieder, warum man auf manchen Feldern so viele Münzfunde erlebt? Meistens  sind es Kreutzer, Heller und Pfennige.

Das ist ganz leicht erklärt:

Früher war einfach viel mehr los auf den Feldern. Zu einem groß-bäuerlichen Haushalt gehörten das Gesinde, also mehrere Knechte und Mägde. Das Gesinde hatten Kost und Unterkunft frei und bekamen ihren Lohn jährlich zu Lichtmess. Die Lichtmess ist der erste Marienfeiertag im Kirchenjahr. Ein Arbeitsjahr dauerte für Mägde und Knechte immer von Lichtmess zu Lichtmess. Besonders zuMünzfunde verschiedener Epochen Erntezeiten wurden auch noch Tagelöhner und Handwerksburschen und Handlanger beschäftigt. Diese haben sich auf den Feldern ihren Lohn erarbeitet und das Geld auch teilweise wieder verloren. Und das über sehr viele Generationen.

Früher wurde durch die Erbfolge die Felder unter den Geschwister aufgeteilt. Bei einer Familie mit 8 Kinder (und sowas war keine Seltenheit), wurde das Erbe – also, die bewirtschafteten Flächen eben durch 8 geteilt. Bei der nächsten Generation war das wieder das gleiche. Dadurch sind die Felder in immer kleinere Flächen geschrumpft. Manchmal nur 2 Meter Breit und 100 Meter lang.
Diese mini-Feldflächen wären heutzutage mit großen Maschinen nicht effizient zu bewirtschaften.
Heute kann ein Landwirt in einer Stunde so viel Getreide mähen, dreschen und abfahren wie früher 150 Mägde und Knechte zusammen.

Die häufigsten Münzfunde

Die am häufigsten gefundenen Münzen sind dabei (zumindest von mir aus betrachtet) Heller, und Pfennige, Kreuzer (Kreutzer) und Groschen, seltener Taler aber wieder häufiger Reichsmark und DM, aber auch Cent und Euro sind mittlerweile dabei. Dass Geld verloren wurde ist also kein Phänomen aus früheren Zeiten, auch heute noch wird Geld verloren.
Nachfolgend sind ein paar der gängigsten alten gefundenen Währungen und deren Stückelung aufgelistet.

1 Heller (kommt vom schwäbischen Hall) ca. 1/2 Pfennig
1 Pfennig ≈ 2 Heller – 360 Pfennig = Taler
1 Kreuzer ≈ 4 Pfennig – 60 Kreuzer
1 Schilling ≈ ca. 3 Kreuzer ≈12 Pfennig -> 20 Schilling
1 Groschen ≈ 1 Schilling ≈ 3 Kreuzer (Kreutzer)
1 Pfund ≈ 20 Schilling ≈ etwa 240 Pfennigen
1 Mark ≈ 20 Groschen
(in der Weimarer Republik gab‘s auch 200 Mark)
1 Gulden (von „golden“) es gab aber auch Silbergulden. Rechnerisch zerfiel ein Gulden in 60 Kreuzer zu je 4 Pfennigen

1 Taler ≈ 24 Groschen ≈ 90 Kreuzer ≈ 360 Pfennige
1 Batzen ≈ ca. 4 Kreuzer ≈ 16 Pfennig
>15 Batzen entsprach 1Gulden
In Bayern waren 1 Gulden = 72 Kreuzer und
1 Taler = 144 Kreuzer

Die genannten Umrechnungen sind nur grob berechnet und haben keinen Garantieanspruch.

Zudem gab es noch Konventionstaler, Scheide-, und Landmünzen aus Silber und Billon.

oder nachfolgende Geldstücke:

Einseitiger Pfennig 1466-1495 Würzburg, Bistum
Gröschlein 1575 Württemberg
Breiter Groschen 1369-1406 Balthasar von Thüringen
Klappmützentaler 1486-1525 Kurfürstentum-Sachsen
Hohlpfennig 1448 Saalfeld
Weißpfennig 1461-1475 Mainz, Erzbistum
Körtling 1510 Einbeck, Stadt
4 Grote 1562 Bremen, Erzbistum
Dreier 1682 Bamberg, Bistum
Tournosegroschen 1365-1384 Metz, Bistum
1 Albus 1652 Mainz, Erzbistum

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mein Blick ist beim Spazieren Laufen, oder einkaufen immer suchend auf den Boden gerichtet. Auf diese Weise habe ich schon so manchen goldenen Ring und Anhänger gefunden. Es heißt vermutlich nicht umsonst: „das Geld liegt auf der Straße“, aber viele Leute gehen achtlos über die verloren gegangenen Teile hinweg, oder sind vielleicht nur zu bequem um sich zu bücken.

ihr seht also, es gibt viele Münzfunde, die noch darauf warten von euch entdeckt zu werden.



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