Hallstattzeit: Was Schatzsucher wissen müssen
Wer sich seit längerer Zeit als Metallsucher betätigt, wird schon einmal über den Begriff Hallstattzeit gestolpert sein. Dieser Terminus bezieht sich auf die ältere vorrömische Eisenzeit, die ca. 800 v. Chr. begann und in der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. endete.
Hallstattzeit: Zeitliche Einordnung
Inhaltsverzeichnis
Die Epoche der Hallstattkultur erhielt ihren Namen durch den schwedischen Prähistoriker Hans Hildebrand. Namensgebend ist ein Gräberfeld oberhalb des Ortes Hallstatt im Salzkammergut (Österreich). Die Funde aus Hallstatt werden zeitlich in die Kategorien HaA bis HaD eingeteilt. Dabei ist zu beachten, dass HaA- und HaB-Funde noch der Urnenfelderkultur zugerechnet werden – nur HaC- und HaD-Funde fallen in die eigentliche Hallstattzeit.
Nach dem Schema von Paul Reinecke aus dem Jahr 1902 gilt für die ausgehende Bronzezeit und die frühe Eisenzeit folgende zeitliche Aufteilung:
- HaA (1200–1000 v. Chr.)
- HaB (1000–800 v. Chr.)
- HaC (800–620 v. Chr.)
- HaD (620–450 v. Chr.)
Hallstattzeit: Geografisch-kulturelle Einordnung
Bei der Bevölkerung des Hallstattgebietes, das sich von Ostfrankreich, dem schweizerischen Mittelland und dem Jura über Süddeutschland, Niederösterreich und Böhmen bis nach Slowenien erstreckte, handelte es sich nach Ansicht von Forschern um frühe Kelten. Auf Grundlage von unterschiedlichen Ausstattungsmustern in den Gräbern lassen sich ein Ost- und ein Westhallstattkreis voneinenander abgrenzen. Den Übergang zur Latènezeit (ab ca. 450 v. Chr.) machen Prähistoriker an einem Verzierungsstil fest, der vor allem in der Herstellung von Metallobjekten zum Tragen kommt.
Hallstattzeit: Leittypen
Zu den wichtigsten Leittypen der Hallstattzeit gehören das Schwert vom Typ Mindelheim, Harfenfibeln, Brillenfibeln, Bogenfibeln sowie die Lanze (alle HaC). Für den Zeitabschnitt HaD gelten der Dolch und verschiedene Fibelformen als typisch. Auf Grundlage der sich rasch verändernden Fibelmode haben auf die Hallstattzeit spezialisierte Historiker den Abschnitt HaD in drei Stufen unterteilt (D1–D3). In der Stufe HaD1 sind Schlangen- und Kahnfibeln vorherrschend, in HaD2 die Pauken- und Doppelpaukenfibel und in HaD3 die Fußzierfibel. Der Übergang zur Latènezeit wird mit dem Auftreten von Marzabottofibeln, Certosafibeln und Tierfibeln verknüpft.
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