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Hufbeschlag Schrott oder Schatz?

Schrott oder Schatz, …vom Glück, einen Hufbeschlag zu finden

Seit mehr als 4000 Jahren ist das Pferd ein treuer Begleiter des Menschen. Sei es im Krieg bei der Kavallerie, in der Landwirtschaft zum Ziehen der verschiedensten Ackergeräte, bei Postkutschen, oder in der Forstwirtschaft zum Baumrücken. Die intensive Nutzung der Pferde brachte den Nachteil, dass die Tiere oft durch die stark abgenutzten Hufe, lahmten. (Wenn ein Pferd lahmt, dann humpelt es, dann hat Schmerzen und kann ein Bein nicht bewegen oder belasten).

Hufbeschlag frühere Nagelung

Abhilfe brachte im 4. Jahrhundert nach Christus, die Erfindung eines Hufbeschlages. Bekannt sind z.B. die sogenannten Wellenrandeisen aus dem 9. Jahrhundert. Andere bekannte Eisen sind das Stempeleisen mit oder ohne Kappe, das Falzeisen, oder das Griffeisen.

Anfänglich wurden die Hufnägel vermutlich einfach nur senkrecht von unten in das Horn eingeschlagen. Durch die Eigenschaft, dass das Horn an dieser Stelle ziemlich Spröde ist, haben sich die Nägel schnell gelöst, was wiederum den Verlust des Hufeisens zur Folge hatte.

Nun konnte sich früher aber nicht jeder Bauer ein Pferd leisten und deshalb musste die Kuh oder der Ochse den Wagen ziehen, oder wurde vor den Pflug gespannt. So ist es für Sondengänger keine Seltenheit, ein Hufeisen, einen Ochsenschuh oder Hufnägel auf Feld und Wiese und im Wald zu finden.

Warum wird eigentlich der Hufbeschlag (Hufeisen) mit Glück oder Glücksbringer in Verbindung gebracht?

Der Grund für die wohl schon seit Jahrhunderten bekannte Bedeutung des Hufeisens als Glückssymbol lag im Wert des Geschmiedeten Eisens. Der Schmied konnte aus einem etwas abgenutzten Hufeisen über der Esse ein neuwertiges machen. Aus diesem Grund konnte ein Finder eines Hufeisens, dieses beim nächsten Hufbeschlagschmied abgeben und erhielt einen Gegenwert in barer Münze, oder etwas zu Essen.Hufbeschlag heutige Nagelung

Daher ist es auch nicht verwunderlich, welch ein Glück es damals war, ein Hufeisen zu finden. Ob der Finderlohn auch mit Ochsenschuhen galt, ist mir nicht bekannt.

Leider ist der Materialwert gegenwärtig nicht mehr von Bedeutung. Deshalb wird ein altes verrostetes Hufeisen heute wohl eher als Schrott im Metallcontainer landen. Oder bestenfalls entrostet an der Haustüre als Glückssymbol befestigt.

Es sei denn,  – es ist so ein seltenes Wellenrandhufeisen aus dem Jahr 1000 – 1250 n. Chr. das schon fast wieder einen Schatz darstellt.Hufbeschlag Wellenrandeisen

Jedenfalls freue ich mich auch heute noch, einen solchen „Glücksbringer“ (der vielleicht mehreren Hundert Jahren im Verborgenen gelegen hat) zu finden und mit nach Hause zu nehmen.



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