Orden und Abzeichen
Es gibt wohl keinen ambitionierten Schatzsucher, der sich nicht wünscht, einmal einen Orden oder ein Abzeichen zu finden. Die Chancen auf einen Fund stehen hierzulande nicht schlecht – fanden in den vergangenen 100 Jahren doch zwei Weltkriege auf deutschem Boden statt. Auch im zivilen Bereich wurden zahlreiche Ehrenabzeichen verliehen. Nachfolgend geben wir einen Überblick über die wichtigsten deutschen Orden und Abzeichen der vergangenen zwei Jahrhunderte.
Orden und Abzeichen bis 1918
Die Liste der Orden und Abzeichen aus der Zeit vor 1918 ist außerordentlich lang. Zu den wichtigsten Orden der Territorien des Heiligen Römischen Reichs zählen die Tapferkeitsmedaille des Kurfürstentums Mainz (gestiftet 1795), der Orden De Parfaite Amitié (Fürstentum Thurn und Taxis), der Fürstlich Hohenlohescher Haus- und Phönixorden (Fürstentum Hohenlohe) sowie die Militär-Verdienstmedaille des Fürstentums Bamberg.
Noch umfangreicher ist die Liste der Orden und Abzeichen, die von untergegangenen deutschen Staaten (z.B. vom Kurfürstentum Hessen-Kassel) verliehen wurden. Relativ häufig zu finden sind das Allgemeine Ehrenzeichen von 1841, die Verdienstmedaille (1831) und der Ernst-August-Orden von 1865 (alle Königreich Hannover). Weitere nennenswerte Orden und Abzeichen aus dieser Epoche sind das Militärdienst-Ehrenzeichen des Herzogtums Nassau (1834), das Schwerterkreuz der Landgrafschaft Hessen-Homburg (1819) und der Orden Pour mes Amis (1809, Fürstentum Isenburg-Birstein).
Orden und Abzeichen ab 1918
Zur Zeit der Weimarer Republik wurden weniger Orden und Ehrenzeichen ausgegeben als in der vorangegangenen Periode. Zu den bekanntesten zivilen Abzeichen gehören das Feuerwehr-Ehrenzeichen „25 Jahre Freistaat Württemberg“ (1920), die Lebensrettungsmedaille Freistaat Mecklenburg-Strelitz (1922), die Medaille Verdienste um das Feuerlöschwesen (Freistaat Oldenburg, 1928) und die Rettungsmedaille am Band der Republik Preußen (1925). Seltener findet man das Kolonialabzeichen (Elefantenorden) von 1922 und das Erinnerungsabzeichen für Besatzungen der Heeres-Luftschiffe (1920).
In der Zwischenkriegszeit und während des Zweiten Weltkriegs wurde eine Vielzahl an zivilen und militärischen Orden und Abzeichen ausgegeben. Zu nennen sind unter anderem das Feuerwehr-Ehrenzeichen (1938), das Grubenwehr-Ehrenzeichen (1938), das Kriegsverdienstkreuz (1939) und die Medaille zur Erinnerung an den Krieg (1939/1940). Häufig zu finden sind auch die Dienstnadel für deutsche Eisenbahnerinnen, das Ehrenzeichen für deutsche Volkspflege und die Dienstauszeichnung für den Reichsarbeitsdienst.