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Scheibenknöpfe aus Metall – Kleine Schätze auf dem Acker

Scheibenknopf mit MusterKnöpfe gibt es schon seit der Steinzeit. Es wurden damals die verschiedensten Materialien, wie Horn, Knochen, Perlmutt oder Holz dafür verwendet und dienten in erster Linie zum Halten und Verschließen der Kleidung. Zum Thema Scheibenknöpfe kommen wir noch.

Aber die Knöpfe, sollten nicht nur die einfache Funktion einer Art Sicherheitsnadel haben, sondern auch noch schön aussehen und nach dem Gegenüber einen gewissen Grad an Wohlstand zeigen. Dafür wurden die Knöpfe mit aufwändigen Verzierungen durch Ritzungen oder Prägungen zu kleinen Kunstwerken.

Scheibenknopf mit PferdemusterSeit der Antike hat man versucht, teils gewollt, teils auch ungewollt, mit den verschiedensten Legierungen verschiedenerlei Eigenschaften zu erreichen.

So wurden Knöpfe aus „reinem“ Kupfer hergestellt, aber auch Kupfer – Zinn – (Bronze) oder Kupfer – Nickel – Zink –  Legierungen kamen zum Einsatz. Andere Werkstoffe zur Knopfherstellung waren neben den bereits genannten, noch Zinn und Blei. Daneben wurde aber auch Messing (Kupfer – Zink) und „Arsenbronze“ verwendet. Mit diesen Legierungen wollte man ein Material haben, das härter als Kupfer ist.

Das Vorhandensein von den geringen Spuren Arsen in den Legierungen war aber mit Sicherheit keine absichtliche Beimischung. Die Kupfererz-Verarbeitungen waren zu jener Zeit noch nicht soweit fortgeschritten, dass alle Verunreinigungen wie zum Beispiel das natürlich im Kupfererz in Spuren enthaltene Arsen ausgesondert werden konnte.

Weiterer Scheibenknopf mit PferdemotivDaher ist es auch nicht verwunderlich dass die als Scheiben gefertigten Knöpfe als „Arsen Scheibenknöpfe“ in die Geschichte eingingen.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat wohl jeder Sondler schon mal einen solchen schön verzierten, silberfarbenen „Arsen-Scheibenknopf“ gefunden.

Diese Knöpfe sind zwar sehr Widerstandsfähig und auch nach Jahrhunderten der Bodenbearbeitung zeigen sie kaum Korrosion, aber dennoch sind sie auch sehr Spröde. Daher findet der Sondengänger auf den Feldern vielfach auch nur Fragmente dieser kleinen Kunstwerke.

Oft verwendete Motive sind, wenn auch nur Vereinfacht dargestellt, (aber dennoch sehr gut zu erkennen) Pferde. Augenfällig sind bei den meisten Knöpfe, die eine Pferdeabbildung haben, ist die Pferde-Kopfrichtung nach rechts zeigend.

Aber auch andere sehr beliebte Motive sind Blütenmuster,  Sterne teilweise in mehreren Kreisen (zur Knopfmitte immer kleiner werdend), Rauten oder Zickzackmuster.

Scheibenknopf mit PferdDa die Scheibenknöpfe in ihrer Herstellungsweise meist in einer Sandform gegossen wurden, kann man davon ausgehen, dass die Formen nicht mehrere Gussvorgänge überstanden und es sicherlich sehr viel Ausschuss gegeben hat. Schließlich handelte es sich ja bei der Schmelze um flüssiges Metall!

Die größte Herausforderung allerdings war dann die Anbringung der Öse. Manchmal wurde der Steg mitgegossen und dann das Loch einfach herausgebohrt, was wiederum vermuten lässt, dass die Gussform dabei verloren ging. Oder es wurde eine Öse extra gegossen und auf die Rückseite mit Zinn angelötet. Die Öse war also ebenso wie die Sprödheit die Schwachstelle der Knöpfe.

Ich hoffe ich konnte euch für Eure Knopffunde ein bisschen sensibilisieren, mit welchem Aufwand so ein Knopf entstand und man sich auch über ein solches „Schätzchen erfreuen kann.

Denkt immer daran, – jeder Fund hat seine eigene Geschichte.

En macht mich auch heute noch glücklich, wenn ich auf dem Feld wieder einmal so ein kleines „Kunstwerk“ finde, sei es Intakt – (also mit Öse), oder mit abgebrochener Öse.

 



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