Sondeln bei Nacht
Schnell wird das Sondeln bei Nacht meist in die Schublade der Illegalität gepackt. Denn wer in der Nacht unterwegs ist und dann noch mit einem Metalldetektor, na da kann doch etwas nicht stimmen, ist bestimmt etwas Verbotenes.
Das ist aber nicht (generell) so! Natürlich gibt es auch unter den Sondlern „schwarze Schafe“, die sich nicht an die Gesetzeslage oder Vorgaben der Landesdenkmalämter halten und sich auf Gebieten herumtreiben, die eigentlich Tabu sind. Will sagen, ausgewiesene Kulturdenkmale wie Burgen, Burgruinen oder bekannte Wüstungen oder ähnliches.
Sondeln bei Nacht kann aber auch einen anderen Grund haben. Nämlich, dass man den häufig unerträglichen Temperaturen in den
Sommermonaten die, die 35C° Marke übersteigen, ausweicht. Mir persönlich ist Sommer-sondeln lieber als Winter-sondeln, wobei der Winter auch seinen Reiz hat. Aber in voller Montur hält man eine „Tag-Sondel-Tour“ vielleicht eine halbe Stunde aus. Dann ist man schweißgebadet und es macht keinen Spaß mehr.
Also weicht man in die kühlere Nacht aus. Wenn man für ein Feld die Erlaubnis vom Grundeigentümer hat, spielt es im Prinzip keine Rolle, ob es Tag oder Nacht ist. Lediglich die Orientierung ist vielleicht eine Herausforderung. Ich bin selbst auch schon in der Nacht unterwegs gewesen. Aber es ist schon eine mitunter „gruselige“ Angelegenheit. Nachts gibt es andere Geräusche wie am Tag. Am Waldrand raschelt es dann und wann, vielleicht fällt auch mal ein Gewehrschuss von einem Jägersmann, der den Mond als Lichtquelle nutzt.
Da macht es durchaus Sinn, am Detektor-Gestänge eine kleine Taschenlampe zu befestigen und nicht mit Tarnkleidung in der Nacht unterwegs zu sein, sondern eine Signalwesten zu tragen. Manch übereifriger Jäger könnte, wenn man gerade über einer Fundstelle sitzt, einen sonst leicht mit einem Wildschwein verwechseln.
Und das kann dann auch für dich recht schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation werden. In einer derartigen Lage haben wir uns zum Glück beim Sondeln bei Nacht noch nicht wieder finden dürfen, was auch gut so ist.