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Fibeln: Alles über den Vorläufer des Knopfes

Mit dem Wort „Fibel“ wird eine metallene Gewandnadel bezeichnet, die bis ins Hochmittelalter verwendet wurde. Goldsucher stoßen relativ häufig auf Fibeln, die in den vergangenen 3.000 Jahren für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt wurden. In diesem Beitrag fassen wir weitere Informationen zu diesem Thema zusammen.

Funktion und Aufbau

Fibeln wurden einerseits als Gewandschließen verwendet, die Kleider und Umhänge zusammenhielten. Daneben dienten sie als Schmuck und konnten mit Anhängern (sogenannten Pendilien) versehen Römische Fibelnwerden. Zugleich waren sich Symbolträger und Glücksbringer, die Unheil abwehren sollten. Mit dem Aufkommen des Knopfes im 13./14. Jahrhundert kamen Fibeln aus der Mode und wurden nur noch selten benutzt.

Fibeln bestehen in der Regel aus einer Nadel und einem Bügel oder einer Decke. Hinsichtlich ihres Aufbaus sind sie mit der heutigen Sicherheitsnadel vergleichbar. Man unterscheidet zwischen  Scharnier- und Spiralfibeln. Beide Fibelarten weisen einen unterschiedlichen Verschlussmechanismus auf. Am Fuß befindet sich stets ein Nadelhalter.

Während mit dem Metallsuchgerät aufgespürte Scharnierfibeln fast immer aus der Römerzeit stammen, können viele Spiralfibeln der vorrömischen Zeit oder dem Mittelalter zugeordnet werden. Einteilige Fibeln kamen im 14. Jahrhundert vor Christus in Mittel- und Südeuropa auf. Die ältesten zweiteiligen Fibeln (auch: Urfibeln) sind dagegen bereits seit der Bronzezeit bekannt.

Materialien und Herstellungsverfahren

Zur Herstellung von diesen kleinen Schmuckstücken wurde zumeist Bronze verwendet. Es gibt jedoch auch Fibeln aus Silber, Eisen Münzfibel aus dem Frühmittelalter oder Gold. Bronzefibeln weisen manchmal einen Überzug aus Weißmetall (Zinn) auf. In seltenen Fällen besteht der Überzug aus Gold oder Silber. Der Fibelkörper wurde häufig mit Punktierungen, Gravuren, Facettierungen oder Kerbungen verziert. Darüber hinaus gab es die Möglichkeit, Einlagen und Auflagen auf dem Fibelkörper zu befestigen. Diese konnten beispielsweise aus Buntmetall, Glas oder Blech bestehen.

 

Die Fibel wurden mit Hilfe des Wachsausschmelzverfahrens gegossen. Nach dem Guss wurden sie durch Kaltverformen (z.B. durch Hämmern) oder Schmieden nachbearbeitet. Die meisten Fibeln wurden aus einem Stück gefertigt. Es gibt jedoch auch Fibelarten, die aus mehreren zusammengelöteten Einzelteilen bestehen. Die Benennung erfolgt in vielen Fällen nach der Form – zum Beispiel bei Drachenfibeln, Omegafibeln oder Brillenfibeln.



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